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Filmen könnte so einfach sein aber moderne Kameras bieten eine fast unüberschaubare Vielzahl an Einstellmöglichkeiten.

Kleine Bildschirme, wenig Platz für Menüeinträge und teils kryptische Übersetzungen machen es nicht einfacher.

In diesem Text werden die grundlegenden Funktionen für das Filmen mit Sony Alpha Kameras benannt. Kurze Erklärungen geben Hilfestellung und sollen bei der Einordnung unterstützen. Ziel ist es das wichtige Einstellungen im Menü gefunden werden können. Dabei werden Sie genau wie im Video nach den Bereichen Bildqualität, Autofokus, Tonqualität, Look und Farbprofile, Zeitlupe und Zeitraffer sowie Besondere Einstellungen unterteilt. Nach den wichtigsten Kategorien gibt es eine Empfehlung für die optimalen Einstellungen.

Viel Spaß beim Lesen.

BILDQUALITÄT

Kameras mit dem neuen Menülayout haben separate Menüansichten für Foto- und Videoeinstellungen. Den Videomodus erkennt man am Icon mit der kleinen Videokamera im roten Bereich. Im Fotomodus kann zwar ebenfalls Video aufgenommen werden jedoch stehen dann nicht alle Einstellmöglichkeiten zur Verfügung. Deshalb lautet die Empfehlung im Videomodus zu arbeiten.

Framerate und Dateiformate
Die Framerate (Bilder pro Sekunde) ist meist abhängig von der Auflösung. Mehr Bilder pro Sekunde ermöglichen flüssigere Bewegungen, benötigen aber mehr Speicherplatz. Im PAL-Modus gibt es 25, 50 oder 100 Bilder pro Sekunde.
Im NTSC-Modus stehen meist 24, 30, 60, 120 FPS (Frames per second) zur Verfügung.
Unsere Beispielkamera, die Alpha 7C2 bietet fünf verschiedene Formate. Drei davon sind 4K-Aufnahmen und zwei für Full-HD Video. XAVC-HS 4K bietet eine sehr hohe Bildqualität mit kleinen Dateien, ist aber in der Nachbearbeitung oft schwierig zu handhaben. Das XAVC-HS 4K -Format liefert eine ebenfalls kleinen Dateigrößen bei guter Qualität, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau von XAVC-HS 4K, ist aber dafür deutlich leichter zu bearbeiten. Für Nutzer, die die bestmögliche Bildqualität benötigen, steht das XAVC-I 4K zur Verfügung. Dieses Format bietet die beste Bildqualität und lässt sich am einfachsten bearbeiten benötigt jedoch zwei bis dreimal so viel Speicherplatz. Die Formate gelten ähnlich auch für Full-HD-Aufnahmen XAVC-S HD steht für wenig Speicherbedarf und XAVC-I HD für die bestmögliche Qualität.

Da moderne Kamerasensoren meist auf 4K Auflösung ausgelegt sind ist meine Empfehlung für die meisten Szenarien XAVC S 4K mit 25 oder 50 Bildern.

AUFNAHMEQUALITÄT

Die Aufnahmeeinstellungen sind neben der Auflösung und Framerate von entscheidender Bedeutung für die Bildqualität. Hier lassen sich die Datenrate (angegeben in Megabit pro Sekunde), die Farbunterabtastung und die Bittiefe einstellen.
Besonders wichtig ist dabei die Farbtiefe, die in Bit angegeben wird. Höhere Werte sind ideal für Nachbearbeitung da sie bei schwierigen Lichtverhältnissen oder Farbänderungen mehr Spielraum für Korrekturen bieten. Für professionelle Anwendungen, insbesondere bei der Arbeit mit Log-Formaten steckt hier der größte Gewinn für die bestmögliche Bildqualität.
Auch eine höhere Datenrate kann eine bessere Bildqualität bieten bedeutet, aber auch mehr Speicherbedarf. Bei der Farbunterabtastung steht 4:2:2 für eine bessere Qualität, diese wird für allem arbeiten mit Greenscreen oder Fernsehsender empfohlen.
Meine Empfehlung: Achte auf 10 Bit und hohe Datenrate, insbesondere bei schwierigen Lichtverhältnissen oder bei Log-Aufnahmen.

Super 35 mm-Modus (Crop-Modus)
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Bildausschnitt. Je nach Objektiv oder den gewählten Einstellungen kann der gesamte Sensor oder nur ein kleinerer Bereich (Super 35 mm) verwendet werden. Wichtig die möglichen Einstellungen der Kameras können sich bei unterschiedlichen Sensorausschnitten unterscheiden. So kann unsere Alpha 7C2 4K mit 50 oder 60 Bildern pro Sekunde nur im Super 35 mm Modus. Ein weiterer Vorteil des Super 35 mm Modus ist das kleinere leichtere APS-C Objektive verwendet werden können.
Die manuelle Umschaltung ist nützlich, wenn man die Brennweite eines Objektivs erweitern möchte, ohne das Objektiv zu wechseln. So wird ein 50 mm-Objektiv im Super 35 mm Modus per Tastendruck zum 75 mm, ohne groß die Bildqualität zu beeinträchtigen.

Meine Bildqualität Empfehlung
Als Basiseinstellung wählt man zuerst Dateiformat und Framerate und dann die Aufnahmequalität mit Farbtiefe und Datenrate. Wichtig! nicht immer ist das Maximum sinnvoll. Meine Empfehlung als Standardeinstellung ist Dateiformat XAVC S 4K, Framerate 25 FPS, Aufnahmequalität 10 Bit Farbtiefe.

AUTOFOKUS

Die Autofokuseinstellungen für Videoaufnahmen unterscheiden sich bei Sony Kameras in einigen Aspekten deutlich von den Fotoeinstellungen. Gemeinsam ist beispielsweise, dass die Auswahl und Positionierung des Fokusfeldes für beide Modi gleich funktioniert. Auch die Motiverkennungseinstellungen sind gleich. Die Kamera kann Augen oder Gesichter erkennen und darauf fokussieren. Einige ältere Modelle, wie die Alpha 7 III, bieten jedoch weniger Funktionen, beispielsweise keinen Tieraugen-Autofokus im Videomodus. Ein hilfreicher Hinweis im Menü ist, dass kleine Symbole neben den Einstellungen anzeigen, ob sie für Foto, Video oder beide Modi gelten.

Autofokus-Übergangsgeschwindigkeit
Ein zentraler Unterschied im Videomodus liegt in der Anpassung des Autofokus-Verhaltens. Die Geschwindigkeit, mit der die Kamera den Fokus wechselt, und die Sensibilität, mit der sie auf Motivwechsel reagiert, können speziell für Videos eingestellt werden. Die Autofokus-Übergangsgeschwindigkeit steuert, wie schnell der Fokusmotor arbeitet. Dabei gibt es sieben Stufen von langsam bis schnell. Langsame Stufen (z. B. 1 oder 2) eignen sich für weiche, cineastische Übergänge, etwa wenn der Fokus langsam von einem Vordergrund- auf ein Hintergrundobjekt verlagert wird. Schnellere Einstellungen (z. B. 6 oder 7) sind ideal für actionreiche Szenen, in denen der Fokus zügig angepasst werden muss.

Autofokus-Motivverfolgungsempfindlichkeit
Die zweite wichtige Einstellung, die Autofokus-Motivverfolgungsempfindlichkeit bestimmt hingegen, wie schnell der Autofokus auf Veränderungen im Bild reagiert. Eine hohe Empfindlichkeit sorgt dafür, dass die Kamera sofort auf neue Motive umspringt. Dies kann praktisch sein, wenn sich das Hauptmotiv häufig ändert. Eine niedrige Empfindlichkeit bewirkt, dass die Kamera träge reagiert und den Fokus nicht sofort anpasst – das ist beispielsweise nützlich, wenn ein Objekt kurzzeitig vor dem Hauptmotiv auftaucht, der Fokus jedoch auf dem Hauptmotiv bleiben soll.

Weitere hilfreiche Funktionen für das Fokussieren
Für manuelle Fokussierung gibt es ebenfalls hilfreiche Werkzeuge. Die Fokus-Peaking-Funktion hebt scharfe Bereiche im Bild farblich hervor und kann in Intensität und Farbe angepasst werden. Außerdem bietet die Fokuskarte eine farbliche Visualisierung der Schärfeebenen: Bereiche hinter dem Fokuspunkt erscheinen blau, während Bereiche davor orange oder rot dargestellt werden. Die Bereiche, die nicht eingefärbt sind, liegen im Schärfebereich, dies ist vor allem bei schwierigen Lichtverhältnissen oder bei Arbeiten im Freien eine große Hilfe.

Eine besonders praktische Funktion ist die Autofokus-Hilfe, mit der der Benutzer während des Autofokusbetriebs vorübergehend manuell eingreifen kann, indem er am Fokusring des Objektivs dreht. Sobald der Ring losgelassen wird, übernimmt der Autofokus wieder. Dies ermöglicht kreative Übergänge, etwa wenn der Fokus von einer Person im Vordergrund sanft auf ein Objekt im Hintergrund verlagert werden soll.

Meine Fokus Empfehlungen
Für die meisten Aufnahmen mit Autofokus ist eine Übergangsgeschwindigkeit in Stufe 5 für rasche, aber nicht zu schnelle Scharfstellung ideal. Bei der Verfolgungsempfindlichkeit ziehe ich Stufe 3 oder Stufe 4 für sanfte Reaktionen ohne unruhige Fokuswechsel vor. Für das manuelle Fokussieren erleichtern Fokus-Peaking oder die Fokuskarte das Arbeiten unter schwierigen Bedingungen.

TONQUALITÄT

Die Audioeinstellungen bei Sony-Kameras bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Ton individuell an die jeweilige Aufnahmeumgebung und das verwendete Equipment anzupassen. Der erste und grundlegende Punkt ist die Entscheidung, ob die Audioaufnahme ein- oder ausgeschaltet ist. Es empfiehlt sich, die Audioaufnahme immer aktiviert zu lassen, selbst wenn der Ton nur zur Synchronisierung mit einer separaten Tonaufnahme genutzt wird. Dies erleichtert die Nachbearbeitung erheblich.

Aufnahmepegel & Timing
Ein zentraler Aspekt ist die Einstellung des Aufnahmepegels. Dieser sollte stets präzise auf das verwendete Mikrofon und die Umgebung abgestimmt werden. Die Standardeinstellung von 26 ist für das eingebaute Mikrofon ideal, während externe Mikrofone wie z.B. eine Sennheiser-Funkstrecke möglicherweise eine Anpassung auf einen niedrigeren Wert erfordern. Dies minimiert Übersteuerungen und sorgt für einen klaren Ton. Wichtig ist, den Pegel direkt am Aufnahmeort einzustellen, da unterschiedliche Umgebungen – etwa eine belebte Straße im Vergleich zu einem Studio – variierende Anforderungen an die Lautstärke mit sich bringen.

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, das Tonausgabe-Timing anzupassen. Hier stehen die Optionen „Live“ und „Lippensynchron“ zur Verfügung. In den meisten Fällen ist die Standardeinstellung „Live“ ausreichend, da sie keine Probleme verursacht. Sollte es jedoch zu einer Asynchronität zwischen Bild und Ton kommen, kann ein Wechsel zu „Lippensynchron“ helfen, die Aufnahme zu verbessern.

Qualität weiter verbessern
Die Windgeräusch-Reduzierung kann störende Geräusche bei Außenaufnahmen minimieren. Die Automatik-Funktion ist hierbei besonders praktisch, da sie je nach Bedarf aktiv wird.
Schließlich gibt es mit dem MiShoe-Zubehörschuh die Möglichkeit, mit externen Mikrofonen oder dem XLR-Adapter die Anzahl der Kanäle zu erweitern und eine noch bessere Audioqualität zu erreichen. Während die Kamera standardmäßig zwei Kanäle (links und rechts) aufzeichnet, können mit passendem Zubehör bis zu vier Audiokanäle und eine hochwertige 24-Bit-Tonqualität erreicht werden.
Insgesamt sind die Audioeinstellungen bei Sony-Kameras übersichtlich und intuitiv zu bedienen. Sobald man weiß, dass sie im roten Aufnahmemenü unter „Audioaufnahme“ zu finden sind, lassen sie sich schnell und effizient anpassen. Ein sorgfältig eingestellter Ton trägt erheblich zur Qualität einer Aufnahme bei und macht die Nachbearbeitung einfacher und professioneller.

Meine Empfehlungen für gelungene Tonaufnahmen
Externe Mikrofone bieten fast immer eine deutlich bessere Audioqualität. Der Audiopegel muss immer an den Aufnahmeort angepasst werden. Bei wechselnden Umgebungen (z. B. laute Straße vs. Studio) sollte der Pegel kontrolliert und wenn nötig neu eingestellt werden.

LOOK & FARBPROFILE

Stoßfreier Weißabgleich
Gerade für Aufnahmen Draußen und bei sich ändernden Lichtbedingungen ist die Kontrolle über den Weißabgleich wichtig. Mit der Funktion stoßfreier Weißabgleich kann festgelegt werden, wie schnell die Kamera auf Farbveränderungen reagieren soll.

Neben dem Weißabgleich und dem Standardfarbprofil für Fotografien bieten die Sony Kameras zusätzlich Bildprofile für das Filmen die sowohl für Anfänger als auch für Profis geeignet sind.

Farbprofile & S-Cinetone
Die Einstellungen für die Video-Farbprofile befinden sich im im pinken Menü „Belichtung und Farbe“ unter „Farbe und Farbton“ und hier dann im Untermenü „Fotoprofil“, auch wenn der Name hier nicht ganz ideal ist da es sich um ein Video Farbprofil handelt.

Das am häufigsten benutzte Standardprofil ist P11. Hier verbirgt sich „S-Cinetone“ das ohne weitere Bearbeitung eine überragende Hauttondarstellung sowie einen gefälligen, natürlichen Look bei mit sehr ansprechenden Farben bietet.

Zusätzlich lässt sich jedes dieser Picture-Profile individuell zu konfigurieren. Die Benutzer können dabei verschiedene Gamma-Kurven und Farbmodi auswählen, um das Bild optimal an ihre Bedürfnisse und die jeweilige Aufnahmesituation anzupassen.

Einige neuere Kameramodelle erlauben das Hochladen benutzerdefinierter Farbprofile, die entweder am Computer erstellt oder aus anderen Quellen heruntergeladen wurden. Diese sogenannten LUTs (Look-Up Tables) ermöglichen eine noch gezieltere Steuerung des Bildlooks und der Kontrastvorgaben.

S-Log
Für die Profis und sehr fortgeschrittenen Anwender gibt es zudem den S-Log-Modus, der besonders bei Szenen mit hohem Dynamikumfang Vorteile bietet. Dieser Modus zeichnet Bilder mit einem erweiterten Farbspektrum und einem größeren Belichtungsumfang auf. Das Bild auf dem Display wirkt dabei sehr blass, kontrast- und farbarm dafür lässt sich jedoch am Computer die maximale Bildqualität herauskitzeln.

Viele Alpha Kameras können für die bessere Einschätzung eine Vorschau mit eingebetteter LUT anzeigen, während die Videoaufnahmen im S-Log-Format gespeichert werden. Dies ist besonders hilfreich in der Nachbearbeitung, da der Anwender dort flexibel entscheiden kann, ob und wie die LUT angewendet wird.

Meine Empfehlung für Farbprofile
Anfänger sollten zunächst ohne Farbprofil arbeiten, der richte Bildausschnitt, Fokus und ein gut gepegelter Ton sind wichtiger. Für alle mit hohem Qualitätsanspruch, die schnell und mit wenig Aufwand produzieren ist PP11 mit S-Cinetone empfohlen. Hier gibt es ein natürliches Bild mit optimalem Hautton und das fast ganz ohne Farbnachbearbeitung.
Erfahrene Nutzer die präzise Kontrolle über Farben, Kontraste und Dynamik wünschen sollten S-Log ausprobieren. Es benötigt zwar mehr Zeit und auch umfangreiche Kenntnisse im Colorgrading lohnt aber für die maximale Qualität. Insgesamt bieten Sony-Kameras ein breites Spektrum an kreativen Möglichkeiten, um den Look eines jeden Videos individuell zu gestalten.

ZEITLUPE & ZEITRAFFER

Im Aufnahmemenü unter dem Punkt S&Q Zeitlupe und Zeitraffer Einstellungen findet man als erstes die Aufnahmebildfrequenz. Hier wird festgelegt mit welcher Framerate das Video auf der Speicherkarte gespeichert wird. Mit der zweiten Einstellung Bildfrequenz wird festgelegt mit wie vielen Bildern pro Sekunde der Kamerasensor ausgelesen werden soll.

Wenn die Kamera den Sensor mit einer höheren Bildfrequenz ausliest als zur Speicherung eingestellt ist entsteht eine Zeitlupe. Speichert sie mehr Bilder pro Sekunde als zur Auslesung eingestellt sind wird daraus ein Zeitraffer.

Hier zwei Beispiele:
Das Video wird mit 100 Bildern pro Sekunde aufgenommen und mit 25 Bildern pro Sekunde gespeichert. Man Spricht von Zeitlupe, das Video wird vierfach verlangsamt angezeigt. Wird mit 3 Bilder pro Sekunde ausgelesen und mit 25 FPS gespeichert entspricht das einem Zeitraffer mit achtmal schnellerem Ablauf.

Auch bei S&Q kann die Aufnahmequalität eingestellt werden. Für eine bessere Bildqualität sollte 10-Bit gewählt werden. Zu beachten gilt das bei 4K-Aufnahmen ist die maximale Bildfrequenz oftmals auf 50 Bilder pro Sekunde beschränkt ist, was bedeutet, dass Zeitlupeneffekte in 4K nur bis zu einem gewissen Grad möglich sind. Für stärkere Zeitlupen kann Full-HD Auflösung verwendet werden, die meisten Kameras bieten bei reduzierter Auflösung eine höhere Bildfrequenz an.

Zeitraffer mit der Fotofunktion
Zusätzlich zur Videoaufnahme können viele Kameras auch die Fotofunktion für Zeitraffer verwenden. Hierbei wird festgelegt, in welchem Abstand die Kamera Einzelbilder aufnehmen soll, beispielsweise alle fünf Sekunden. Diese Fotos können dann später am Computer zu einem Zeitraffervideo verarbeitet werden.

BESONDERE EINSTELLUNGEN

Kommen wir zu den wichtigen Hilfsmitteln, die den Workflow und die Aufnahmequalität verbessern, die sich aber nicht in die obenstehenden Kategorien einteilen lassen.

Proxy & Variabler Verschluss
Die Proxy-Aufnahmefunktion erlaubt es, zusätzlich zur Originaldatei eine zweite kleinere Videodatei gleichzeitig aufzunehmen. Diese Stellvertreterdatei wird dann im Schnitt verwendet um schneller Arbeiten zu können. Bei der Ausgabe kann sie mit nur einem Klick ersetzt werden, was die Nachbearbeitung erheblich beschleunigt aber die volle Qualität in der Ausgabe bringt.

Gerade bei LED-Beleuchtung sieht man häufig Flackern in den Lichtquellen des Videobildes. Der variable Verschluss bietet mit einer feinen Kontrolle der Verschlusszeit eine Lösung, sollte aber nur gezielt eingesetzt werden, wenn Probleme mit flackerndem Licht auftreten.

Bildstabilisator & Klarbildzoom
Zusätzlich zum rein mechanischen „Foto“ Bildstabilisator sind je nach Kameramodell noch der Active SteadyShot und der DynamicActiv SteadyShot verfügbar. Diese erweiterten Stabilisierungsoptionen helfen vor allem bei Bewegungen mit der Kamera und machen so oft den Einsatz eines Gimbal überflüssig und verbessern die Aufnahmequalität erheblich.
Der Klarbildzoom ist eine weitere praktische Funktion, die es ermöglicht, die hohe Sensorauflösung zu nutzen, um verlustfrei zu vergrößern. Dies ist besonders nützlich, wenn ein Objektivwechsel nicht möglich ist, beispielsweise bei der Arbeit mit einem Gimbal.

Tastenbelegung für Foto & Video
Die Programmierung der Tasten lässt sich für die spezifischen Anforderungen von Foto & Video getrennt vornehmen. Bei Umschaltung am Modusrad ist dann jeweils die passende Einstellung verfügbar.

Die Kamera bietet darüber hinaus die Möglichkeit einige Werte wie z.B. Verschlusszeit, Blendenwert und Fotoprofil für den Foto- und Videomodus getrennt zu speichern. Das erleichtert die Handhabung insbesondere für hybride Anwendungen enorm. Beim Umschalten ist somit kein Menüeingriff mehr nötig.

Zebra & HDMI-Ausgabe
Die Zebra-Anzeige hilft bei der korrekten Belichtung, auch wenn das Display bei Sonnenschein nicht ideal lesbar ist. Die präzise Belichtungskontrolle stellt die ausgewählten Helligkeiten auf dem Kameradisplay oder auch im Sucher schraffiert dar.

Grundsätzlich können alle Sony Alpha Kameras seit einigen Jahren ein sauberes Bildsignal über den HDMI Anschluss ausgeben. Mit der Einstellung Infoanzeige lässt sich so entweder die Anzeige des Displays inkl. Grafiken, Menü und Fokusfeld oder nur das Videosignal auf dem externen Monitor anzeigen.

Ein besonderes Merkmal einiger Sony-Modelle ist die Möglichkeit, RAW-Videos über den HDMI-Ausgang auszugeben. Diese Funktion, ermöglicht es über einen externen HDMI Rekorder eine noch höhere Bildqualität aufzuzeichnen. Die flexible Anpassung der HDMI Ausgabeauflösung, ermöglicht es, intern in hoher Qualität aufzunehmen und gleichzeitig eine optimierte Ausgabe für externe Geräte wie einen Bildmischer für Livestreams zu gewährleisten.

ZUSAMMENFASSUNG

Moderne Kameras bieten viele Einstellmöglichkeiten und Hilfsmittel die das Filmen einfacher, qualitativ besser und komfortabler machen. Es hilft aber nicht, wenn man Sie nicht kennt oder in der Praxis nicht finden kann.
Deshalb empfehle ich alle Einstellungen in der Praxis selbst auszuprobieren und regelmäßig durch das Menü der eigenen Kamera zu blättern.
Dabei gilt, nicht alle Optionen sind gleichermaßen wichtig. Es hängt stark vom Einsatzgebiet und dem eigenen Workflow ab was wann benötigt wird. Es gilt jedoch immer: Wer die Einstellungen übt und verinnerlicht kann die vielfältigen Möglichkeiten bestmöglich ausschöpfen. Ich hoffe diese kleine Anleitung hilft dabei.

Christian Laxander