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OBJEKTIVTEST
Objektiv verteilt. So lässt sich die AFL- bzw. de Objektive auf ähnlichem, sehr gutem Ni- Kreisrundes Bokeh
Funktionstaste sowohl im Quer- als auch im veau. Bei der Vignettierung hat das Panasonic Das Sigma 70–200 mm
Hochformat stets schnell erreichen. die Nase vorn. Die Autofokusmessung attes- f/2,8 DG DN OS (S) zeigt
bei Blende f/2,8 ein
tiert dem Sigma-AF eine im Vergleich bessere
Effektive Bildstabilisierung Trefferquote mit schärferen, automatisch fo- schönes Bokeh. Die elf
Blendenlamellen sor-
Das Sigma 70–200 mm f/2,8 DG DN OS (S) be- kussierten Bildern. gen für kreisrunde Licht-
sitzt eine optische Bildstabilisierung (OS), die kreise im Hintergrund.
sich über zwei Schalter am Objektiv in ver- Die E-Mount-Version im Labor
schiedenen Modi einstellen lässt. Steht der OS- Im Rennen um das beste 70–200 mm f/2,8 im
Schalter auf der Position 1, gleicht die Stabilisie- Sony-E-System muss sich das Sigma-Tele dem
rung Bewegungen in horizontaler und 1.300 Euro teurerem Sony FE 70–200 mm f/2,8
vertikaler Richtung aus. In Position 2 ist der OS GM OSS II knapp geschlagen geben. Mit zum
für Mitzieher optimiert. Bei halb gedrücktem Beispiel maximal 2.682 Lp/Bh im Bildzentrum
Auslöser dauert es circa eine Sekunde bis man bei kürzester Brennweite und Blende f/2,8 an
die Stabilisierungswirkung im Sucher oder der Messkamera Sony A7R IV kommt das Sigma
nicht an die 3.019 Lp/Bh des Sony-Zooms her-
an. Auch im weiteren Zoombereich bleibt das
Sigma im Bildzentrum hinter dem Sony. In den
Ecken kann sich das Sigma-Zoom bei kürzester
„Eine sehr und mittlerer Brennweite zwar leichte Auflö-
sungsvorteile sichern, fällt bei längster Brenn-
empfehlenswerte weite aber etwas stärker ab. Die Ergebnisse für KÜRZESTE BRENNWEITE,
OFFENBLENDE
Alternative.“ die Vignettierung und die Farbsäume sind auf
dem hohen Niveau des Sony-Pendants. Die
Thomas Probst, Leitender Redakteur Vignettierung ist beim Sigma im Vergleich
stärker ausgeprägt, schneidet mit unter einer
Blendenstufe dennoch gut ab. Bei der Auto-
fokusmessung kommt das Sigma nicht ganz an
die Auflösungswerte des Sony-Zooms heran, LÄNGSTE BRENNWEITE,
macht jedoch einen sehr guten Job und zeigt OFFENBLENDE
dem Live-Bild sieht. Weitere Optionen bietet eine geringe AF-Standardabweichung. Die AF-
der zusätzliche „Custom“-Schalter mit den Po- Auslösegeschwindigkeit des Sigmas liegt
sitionen „OFF“, „C1“ und „C2“. OFF entspricht der bei guten 0,34 bis 0,49 Sekunden.
Standardeinstellung. Bei C1 wird das Live-Bild
dauerhaft stabilisiert. C2 ist eine Kombination
aus beiden. Fazit
Die Effektivität der Bildstabilisierung war + Abgedichtet, AFL-Tasten,
im Praxistest je nach angesetzter Messkamera Blendenring, treffsicherer AF,
unterschiedlich. An der Panasonic Lumix S1R Bildstabilisierung
haben wir mit dem OS auf Modus 1 und Cus- – Recht schwer: rund 1.300 Gramm,
tom auf OFF bei 200 mm noch mit 1/13 Sekun- nicht ganz so scharf wie
de scharfe Bilder erreicht. Das entspricht rund Sony-Pentant
4 Blendenstufen. An der Sony A7R IV waren die
Testbilder bei gleichen Einstellungen noch bei
1/6 Sekunde (ca. 5 Blendenstufen) scharf. Bei 70
mm waren mit beiden Kameras noch bei 0,8
Sekunden (ca. 6 Blendenstufen) scharfe Bilder E-MOUNT
möglich.
Die L-Mount-Version im Labor
Im Testlabor lässt das Sigma 70–200 mm f/2,8
DG DN OS (S) für L-Mount an der Messkamera
Panasonic Lumix S1R das etwas höherpreisige
Panasonic Lumix S Pro 70–200 mm f/2,8 hin-
ter sich. Neben leicht besseren Auflösungs-
messwerten bei mittlerer und längster Brenn-
weite im Bildzentrum bei offener Blende f/2,8
stechen vor allem die durchweg schärferen Bil-
decken des Sigma-Zooms positiv heraus. Hier
schneidet das Sigma teilweise rund 200 Linien-
paare pro Bildhöhe (Lp/Bh) besser ab als das
Panasonic. Bei der Verzeichnung und der chro- sehr gut
matischen Aberration (Farbsäume) liegen bei-
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