Page 20 - Ringfoto September/Oktober
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SPECIAL
PROFI-TIPP
Wissen, woher das
Sonnenlicht kommt
Foto-Apps sind nur etwas für
Die Hirschbrunft ist eine fantastische Gele- Landschafts- und Astrofotogra-
genheit, um sich in der Wildtierfotografie zu MOLD fen? Keineswegs! Das Licht spielt
üben. Nutzen Sie unbedingt eine lange
Brennweite, um die formatfüllenden Aufnah- 1/1.000 ISO DAN eine entscheidende Rolle, auch
men aus sicherer Entfernung zu machen. f/6,3 Sek. 400 in der Tierfotografie. Mit diesem
FOTOS: Wissen können Sie sich perfekt
positionieren und die Lichtsitua-
Den örtlichen tion für Ihre Aufnahmen vorteil-
haft einsetzen. In Apps wie „Pho-
topills“ und „Photographer’s
Tierpark besuchen Ephemeris“ können Sie den
Sonnenwinkel zu jeder Uhrzeit
bestimmen. Natürlich ist auch
ein Blick auf die Wettervorhersa-
ge für den gewünschten Foto-
Ein guter Anfang: So Hotspot ebenfalls hilfreich.
fangen Sie Hirsche im Parks sind weniger scheu und eignen sich da-
goldenen Abendlicht ein. her wunderbar zum Üben. Orte regelmäßig aufsuchen. Die Brunftzeit be-
Besuchen Sie den Park regelmäßig in den
frühen Morgenstunden, beobachten Sie die ginnt in der Regel im September und dauert bis
berall in Deutschland gibt es Wildtier- Tiere, und suchen Sie nach geeigneten Winkeln in den November hinein. Doch sehen die Tiere
parks. Dort finden Sie unsere heimische und Positionen zum Fotografieren. Das hilft Ih- natürlich auch im Winter zauberhaft aus, be-
ÜTierwelt, aber auch Tiere aus weit ent- nen später in der freien Wildbahn, denn dort sonders wenn der Atem der Tiere durch die
fernten Ländern. Der Vorteil: Die Tiere in den müssen Sie ebenfalls viel beobachten und die kühle Umgebungsluft sichtbar wird.
01 Set-up und Einstellungen 02 Das Einbeinstativ 03 Der richtige Moment
Montieren Sie Ihr Teleobjektiv, und setzen Das klassische Dreibeinstativ ist Ihnen zu Bei der Fotografie von Hirschen benötigen
Sie die Kamera in den Blendenprioritäts- sperrig? Dann nutzen Sie doch einmal ein Sie etwas innere Ruhe und Geduld. Neh-
modus (A oder AV). Wählen Sie jetzt die Einbeinstativ. Diese sind oft deutlich leich- men Sie sich Zeit, beobachten Sie die Tie-
größte verfügbare Blende, wie beispiels- ter. Zudem braucht es Zeit, ein klassisches re, und warten Sie auf den perfekten Mo-
weise f/4. Erhöhen Sie die Lichtempfind- Stativ aufzubauen – und es macht Geräu- ment. Zum Beispiel, wenn ein Hirsch beim
lichkeit auf ISO 800: Die Lichtstärke kann sche. Rehe und andere flüchtige Motive Röhren warmen Atem in die frostige Mor-
bei Sonnenaufgang im Herbst noch ziem- können Sie so leicht erschrecken. Viele Ein- genluft ausstößt. Fotografieren Sie zudem
lich niedrig sein. Reicht das Licht aus, beinstative benötigen zudem keinen Sta- im RAW-Format, um die volle Freiheit in
wählen Sie eine niedrigere ISO. Die Ver- tivkopf und können einfach in den Fuß Ih- der Nachbearbeitung zu haben. Zudem
schlusszeit sollte möglichst unter 1/400 Se- res Teleobjektivs geschraubt werden. raten wir zu einer negativen Belichtungs-
kunde liegen, um Verwacklungen im Bild Ziehen Sie das Stativ aus, bis es sich auf korrektur, um auch Details in den hellen
zu vermeiden. Augenhöhe der Tiere befindet. Bildbereichen zu erhalten.
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