Page 22 - Magazin_Jan_Feb_2022
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SPECIAL
Schwarz-Weiß
Porträt mit
Charakter
In welchen Fällen
entscheidet man sich für
eine Schwarz-Weiß-
Umzusetzung? Unser Rat:
nutzen Sie es vor allem bei
starken Charakter porträts,
wie in diesen Beispielen.
in Charakterporträt sollte – so wie
der Name es bereits verrät – den Charakter
Eeiner Person im Bild erahnen lassen. Das
hat in erster Linie viel mit der Mimik und der
Körpersprache des Porträtierten zu tun.
Auf vielen Konzertfotos erkennt man das
ganz gut, da die Musiker so mit ihrem Publi-
kum kommunizieren. Sie springen, sie reißen
die Arme nach oben, sehen das Publikum an
oder wenden sich von ihm ab. Diese Bewegun-
gen lassen sich interpretieren und man kann
Rückschlüsse auf den Charakter des Künstlers
oder der Kunstfigur ziehen. Das
große Foto rechts von Helge
Roewer, HR-Pictures, fiel
uns daher auch gleich
auf, weil der Musiker
Profi-Tipp Eskil Simonsson von
der Band Covenant
Rahmen Sie Ihre Bilder mit eine interessante
einer schwarzen Vignette ein,
um den Fokus auf den Körperhaltung hat.
Bildmittelpunkt zu lenken. Da aufgrund des
Gegenlichts nur seine
Silhouette zu erkennen
ist, kann sich der Betrach-
ter voll und ganz auf die
Haltung konzentrieren.
Ein Foto zeigt aber immer nur eine
Facette eines Charakters. Dabei macht eine
Person ja auch seine Vielschichtigkeit aus. Das
zeigt eindrucksvoll die Fotoserie links von
Katrin Lorenz alias „Hammermännchen“. Ob-
wohl auf allen Fotos dasselbe Modell zu sehen
ist, zeigt jedes Bild einen anderen Wesenszug:
melancholisch und verletzlich, cool und
selbstbewusst, nachdenklich und kreativ. Die
Kombination von Schwarz-Weiß betont die je-
weilige Stimmung. Während beim ersten Foto
FOTOS: KATRIN LORENZ vorherrscht, wirkt auf der zweiten und dritten
die Schwarztöne überwiegen und Melancholie
Aufnahme das nunmehr komplett ausge-
leuchtete Modell vor dem schwarzen Hinter-
grund selbstsicher und klug.
22 J ANU AR/FEBRU AR 2022