Page 13 - RINGFOTO Magazin September / Oktober 2022
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Goldener Schnitt
Zwar ist die Drittel-Regel die gebräuchlichste Art, das Bild aufzutei-
len, bei Weitem aber nicht die einzige. Eine beliebte Alternative ist
der sogenannte „Goldene Schnitt“. Der besteht ebenfalls aus vier
Linien mit vier Schnittpunkten, positioniert aber wichtige Bildele-
mente mittiger D . ieses Raster unterteilt das Bild in einem Verhältnis
von 1:0,618:1. Das bedeutet, dass der mittler A bschnitt kleiner ist
e
als die beiden äußeren sind. Der griechische Mathematiker Euklid
bezeichnete das auch als
das „göttliche Verhältnis“,
da es auf Proportionen
basiert, die häufig in der
Natur zu finde s ind. Wie
n
auch bei der Drittel-Regel
sollten dabei wichtige Bil-
delemente auf den Linien
und auf deren Schnitt-
punkten liegen. Aber das
ist noch nicht alles: Der
Goldene Schnitt liefert
auch die Proportionen für
die Fibonacci-Spirale (die
Schneckenfor m i m B ild
rechts). Objekte sollten RUTTER
sich hier an den Linien ent-
lang bewegen, während CHRIS
der Schwerpunkt am Ende
der Spirale gesetzt wird. FOTO:
Gleichgewicht
im Bild
Ein einzelnes Motiv, an der richtigen Stelle platziert, kann bereits
ausreichen, um einen harmonischen Gesamteindruck zu schaffen.
Allerdings kann es auch hin und wieder zu einem Ungleichgewicht
im Bild kommen. Das liegt vor allem daran, dass ohne ein zweites
Objekt keine Tiefe im Bild entstehen kann. Es gibt einfach nichts im
Bild, was wir als Vorder- beziehungsweise Hintergrund wahrneh-
men können. Suchen Sie sich daher noch ein weiteres Element,
das Sie in Ihrer Komposition unterbringen. Hier zum Beispiel verleiht
die Sonne im Hintergrund dem Bild Tiefe.
Ungerade Anzahl
Wenn Sie mehrer P ersonen oder Objekte in einem Bild
e
zeigen wollen, achten Sie auf deren Anzahl. Ein oder
e
zwei Motiv f unktionieren in der Regel gut. Ab drei ha-
ben Sie aber schon ein Harmonie-Problem, wenn die
Objekte falsc p latzier w t erden. Die einfachste Auftei-
h
RUTTER lung ist, ein Objekt in die Bildmitte und die anderen bei-
den links und rechts bzw d arunter und darüber zu set-
.
.
h
t
CHRIS zen (s B ild). Das funktionier a t be a r uc n ur mi e iner
n
bjekten wie drei, fünf s ieben
,
ungeraden Anzahl vo O
FOTO: etc. Bei einer geraden Anzahl is d t ie Verteilung viel
schwieriger und oft auc n icht ratsam.
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